Drei Triolette
Antigone
Trotz alledem, Kreon, o Vater,
Stehe ich aufrecht. Trotz alledem:
Mord und Entehrung und Frevel und Marter;
Trotz alledem, Kreon, o Vater,
Folgt' ich dem Bruder zur Ehre der Göttlichen Rat, er
Liebt doch Böotiens Berge und Seen
Trotz alledem. Kreon, o Vater:
Ich stehe aufrecht, trotz alledem.
deinetwegen
deinetwegen geht der wind
die wellen schlagen -- deinetwegen
aus dem alten meergemünd
deinetwegen geht der wind
gegens land, wir menschen sind
zerbrechlich ohne deinen segen
denn deinetwegen geht der wind
und die wellen schlagen, ewig, gegen --
Drei Mal im Frühling
Drei Mal im Frühling gestand ich's dir ein:
Ohne die Hand dir in liebe zu halten,
Kann, was ich Leben nenn', glücklich nicht sein.
Drei Mal im Frühling gestand ich's dir ein,
Beim dritten Mal bat'st du mich, dir zu verzeih'n --
Das ließ mich entzweit, und das Herz mir erkalten.
Drei Mal im Frühling gestand ich's dir ein
Ohne die Hand dir in Liebe zu halten.
Das Triolett ist ein einstrophiges Gedicht mit acht Versen, bei dem der erste Vers (nahezu) wörtlich wiederholt als vierter und siebter, der zweite Vers erneut als achter auftritt. Das Triolett ist zum ersten Mal fürs 13. Jahrhundert in Frankreich belegt. Bis heute ist es in allen Epochen sporadisch aufgetreten.
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